MediaMasher: Umsetzung via kioslaves?

Posted by : MOnsDaR | Dienstag, 16. Februar 2010 | Published in

Ein Entwickler in #python.de machte heut den Vorschlag, so etwas wie MediaMasher doch mit den KDE I/O Slaves (kioslaves) zu lösen.

Doch was sind kioslaves? (es folgt eine einfache, technisch nicht 100%ig richtige Erklärung)
Unter KDE greift man mit dem Konqueror (Counterpart zum Windows Explorer) nicht direkt auf die Dateien des Dateisystem zu, sondern nur auf eine Zwischenschicht. Diese Schicht liefert dem User die jeweiligen Dateien, die hinter dem Dateipfad liegen. Im Normalfall sind das wie unter Windows bekannt ganz normale Dateien:

Allerdings ist mehr möglich, als sich nur die Dateien hinter einem Dateipfad anzeigen zu lassen.
So kann man durch Eingabe von
ftp://ServerAdresse/Ordner/
direkt auf einen FTP-Server zugreifen. Die Dateien und Ordner auf dem Server werden angezeigt wie normale Dateien auf der Festplatte auch.

Ein anderes Beispiel ist die Eingabe von
audiocd:/
Hierdurch wird der Inhalt der zurzeit eingelegten Audio-CD angezeigt. Zusätzlich befindet sich ein Ordner "ogg" in der Anzeige. In diesem sind die Songs der CD in das freie Soundformat Ogg-Vorbis konvertiert. Wie aus einem normalen Ordner kann man die Dateien in andere Ordner der Festplatte kopieren.

Dies war nur eine kleine (technisch nicht 100% richtige) Einführung in kioslaves, wer mehr erfahren möchte, kann sich in einem Artikel auf Pro-Linux.de informieren.


Was hat das Ganze jetzt mit dem MediaMasher zu tun? 
Denkbar wäre es, eine neue URI youtube:// einzuführen. So würde der Link
http://www.youtube.com/watch?v=ABnyHNgE2Q8
So dargestellt werden:
youtube://ABnyHNgE2Q8
Dem User würden als "Ordnerinhalt" die verschiedenen Videos dargestellt werden, die man sich unter der Url anschauen kann. Neben dem Standardformat gibt es ja auf Youtube seit einiger Zeit auch Videos in HD-Auflösung.

Mit einem Player, der dies unterstützt, könnte man "Dateien" in diesem Ordner zur Medialibrary hinzufügen. Dass die Videos dabei garnicht von der Festplatte kommen, würden weder Player noch User merken.

Nachteile:
Leider ist die KDE Software Compilation derzeit noch nicht vollständig portabel und derzeit nur unter Linux wirklich einsetzbar. Auch würde der Einsatz von kioslaves weitaus mehr abhängige Programme mit sich ziehen, wenn man das Ganze auf einem anderen System wie Windows installieren möchte.
Hinzu kommt, dass das Konzept der kioslaves noch in den Kinderschuhen steckt.
Fazit:
Eine wirkliche Alternative zum MediaMasher sind die kioslaves nicht, jedoch ein interessanter Ansatz, dasselbe Problem zu lösen. Wer weiß, wie sich das Projekt entwickelt und ob nicht in einigen Jahren solch ein System zum Standard avanciert ist.

Ich habe in den Bugtracker des KDE-Projekts mal einen Wish eingetragen, der in etwa dasselbe enthält wie in diesem Blogeintrag.

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